Mittwoch, 5. September 2018

Wir sind wieder da!!!!


Seit etwa zwei Wochen befinden wir uns wieder in Deutschland und die Zeit seit unserem letzten Blogeintrag verlief so schnell. Für unseren Abschied veranstalteten unsere Preschool und die neuen Freiwilligen eine kleine Feier mit Reden, einer PowerPoint Präsentation mit Fotos aus unserer Zeit in Indien und Spielen für uns. Das war eine sehr berührende Sache und wir bekamen viele Abschiedsgeschenke, die am Ende fast gar nicht alle in unsere Koffer passten. Unseren letzten Tag, bevor wir am Abend mit den Zug nach Hyderabad fuhren, verbrachten wir zusammen mit den Kindern im Aarti Village. Wir bekamen viele nette Briefe und Bilder und durften in diversen kleinen Büchern kleine Grüße dalassen. Es war ein sehr schöner Tag, am Abend begleiteten die Kinder uns noch zum Tor, bis wir ihnen erst einmal auf eine unbestimmte Zeit tschüss sagen mussten. Als wir uns dann auch von unserer Gästehausfamilie und den neuen Freiwilligen verabschiedet hatten ging es zum Bahnhof, wo wir zu unserer letzten indischen Nachtzugfahrt starteten, eingekuschelt im schaukelnden Zugbett. In Hyderabad verbrachten wir noch 4 Tage und besichtigten einige Sehenswürdigkeiten wie den Charminar, den Zoo und das Salar-Jung Museum. Vor allem aber nutzten wir die Zeit um nochmal etwas zu entspannen bevor es dann nach Hause ging. Am Abend des  16.8. hob dann unser Flug nach Abu Dhabi ab. Nach einem kleinen Aufenthalt dort setzten wir unsere Reise nach Düsseldorf fort. Dort am Morgen des 17.8. gelandet ging es dann weiter mit dem Zug nach Zwickau, wo wir von unseren Familien herzlich in Empfang genommen wurden. Am Ankunftsabend in Deutschland  wurde sehr lecker gegrillt und es gab gutes Bier. Unsere Flugdaten hielten wir so geheim, weil wir einen Freund von Lukas zu seiner Hochzeit am 18.8. überraschen wollten. Das gelang uns auch sehr gut und somit war der 18.8. für uns ein Tag mit vielen Freunden und vielem gutem deutschen Essen <3. Wir genießen es wieder sehr Wasser aus dem Wasserhahn trinken zu dürfen, selbst Auto zu fahren, Familie und Freunde zu treffen, einfach zum Arzt gehen zu können und zu wissen, dass er weiß was er tut. Wir freuen uns frischen, leckeren Brötchenduft wahrzunehmen, über die Kälte, das wir anziehen können, was wir möchten, nicht mehr angestarrt zu werden, weil man eine weiße Hautfarbe hat und, und, und…. Einfach in einer gewohnten Kultur zu sein, wo man weiß, was richtig, falsch und höflich ist und nicht im Dunkeln rumtappen muss.
In den letzten zwei Wochen waren wir sehr viel unterwegs bei Geburtstagsfeiern, Hochzeiten und unserem Abschlussseminar. Die ersten Wochen waren zumindest für Sarah wie ein andauerndes Glücksgefühl, welches die ganze Zeit anhält. Deutschland ist so wunderschön und reich beschenkt. Wir hoffen, dass wir das nie vergessen und immer wieder merken auf welch hohem Niveau wir meckern und wir doch nur eine Minderheit sind denen es so gut geht.  

Wir möchten uns ganz herzlich bedanken für alle, die das vergangene Jahr über so oft an uns gedacht, fleißig unseren Blog gelesen und für uns gebetet haben. Vielen Dank für all die Unterstützung, die wir in unserem Freiwilligendienst erfahren durften.

Gebetsanliegen:

-        Erstmal ein gutes Klarkommen mit den ganzen Eindrücken
-        Lukas Gesundheit, er verträgt anscheinend das Deutsche Essen nicht so gut
-        Guter Studienstart im Oktober

Unser letzter Tag im Home, die Kinder spielen mit ihrem neuen Carom-Board.
Der Charminar im Zentrum von Hyderabad








-         

Dienstag, 31. Juli 2018

Unser erster Lost Place und wunderschönes Mehendi

Am 26. Juli entschlossen wir uns nach der Schule Pizza zu essen, zur Feier des Tages.^^ Nach diesem sehr leckeren Mittagessen bei Dominos besuchten wir unseren ersten “Lost Place“, den wir schon seit Anfang unseren Auslandsjahres besuchen wollten. Wir fuhren jeden Tag mit unserem Schulbus daran vorbei und es erinnerte uns immer ein bisschen an die Bilder von „Tschernobyl“. Es war ein kleiner alter verlassener Freizeitpark. Wir machten einige Bilder und wir merkten, dass dieser kleine Vergnügungsplatz zur Müllkippe umfunktioniert wurde und leider waren nur noch zwei Fahrgeschäfte erhalten. Ein Mann warnte uns aufzupassen, da sich gerne einige Schlangen im Müll und in dem rissigen Boden verstecken. Wir sahen zum Glück keine. Danach gönnten wir uns noch einen sehr leckeren Milkshake und fuhren mit einem Tuck Tuck nach Hause.

Sarah befindet sich zwar schon knappe 11 Monate in Indien, hat jedoch noch nie Mehendi (besser bekannt als Henna) ausprobiert ;) Irgendwie hat sie das einfach vercheckt. Deswegen musste das noch nachgeholt werden und so wurde sie an einem Nachmittag von einem der Aarti Home Girls angemalt. Es sah sehr schön aus aber leider hatten wir keine gute Qualität an Mehendi gekauft, sodass es schon nach einer knappen Woche wieder weg war. Das nächste Mal müssen wir uns wohl von einem Einheimischen die gute Ware zeigen lassen.^^

Letztes Wochenende machten wir mit unseren Preschoolkindern einen kleinen Ausflug in einen Park mit einem sehr schönen Spielplatz. Das Schöne war, dadurch dass er sehr neu und noch nicht ganz fertig war durften wir kostenlos rein. Die Kinder und die Lehrer hatten viel Spaß beim Rutschen, Schaukeln und Klettern. Da wir wahrscheinlich eine der wenigen Schulen waren die bisher einen Ausflug zu diesem Park gemacht hatten, sollten wir mit beim Einpflanzen von ein paar Bäumen helfen, damit der Park mit den Fotos werben kann. Immerhin haben die Kinder als Belohnung für das Fotomodeln ein paar Snacks bekommen.

Es sind jetzt nur noch wenige Wochen für uns und wir sind schon am aufräumen und planen wie wir unsere ganzen Sachen in den Rucksäcken verstauen. Schon krass wie viele Sachen und Müll sich über dieses Jahr angesammelt haben. Wir kaufen noch viel ein und sind uns sicher, dass wir nicht alles ins Gepäck bekommen. Wahrscheinlich werden wir was mit der Post schicken müssen. Momentan warten wir darauf, dass es endlich richtig regnet weil wir gerne nochmal den Wasserfall sehen wollen, der nur in der Monsunzeit existiert. Aber der Regen lässt ganz schön auf sich warten.

Gebetsanliegen:

-Gute Heimreise
-Lukas Bewerbungen
-Passende und Qualifizierte Mitarbeiter für das Projekt

Warteschlange
Kassenhäuschen
Fahrgeschäft
Riesenrad












Mehendi






Dienstag, 17. Juli 2018

Viele neue Leute und das Weberdorf


In den letzten Wochen sind 9 neue Freiwillige aus Amerika, Österreich und Deutschland im Aarti Home angekommen. Zwei davon bleiben für ein Jahr aber die meisten nur für 1 ½ Monate. Es ist schön sich mal wieder mit anderen auszutauschen und Spaß zu haben. Jedoch ist es für uns auch etwas anstrengend und stressig, so viele Personen auf einmal, wo wir doch die letzten Monate fast alleine oder mit maximal noch einem weiteren Freiwilligen im Gästehaus gelebt hatten. Durch die neuen ganzjährigen Freiwilligen haben wir gemerkt, dass bei uns nun doch etwas die Luft raus ist und wir nicht mehr ganz die Energie wie am Anfang haben. Es sind jetzt noch ca. 4 Wochen und die nächsten Tage werden wir uns schon ausregistrieren müssen. In der Preschool ist es gerade schwierig an neuen Ideen zu arbeiten, weil unsere Preschool-Leiterin eine neue Aufgabe mit dazubekommen hat. Dadurch hat sie nun nur wenig Zeit für die Preschool und wir somit auch wenig Zeit Sachen anzusprechen. Uns frustriert das etwas, weil wir sehen, dass sich so nichts weiterentwickeln kann. Eigentlich müsste sie Bescheid geben, dass sie zu viele Aufgaben hat und sich nicht mehr auf ihre eigentliche Arbeit konzentrieren kann aber das tut sie nicht. Es ist ein Problem der Kommunikation und des Respekts vor den Höhergestellten aber wir  sind der Meinung, dass wir nicht immer für sie sprechen können. Sie müssen selbst den Mut finden Sachen anzusprechen wenn etwas nicht funktioniert oder Aufgaben zu viel werden. Uns hat dieses Jahr sehr der Spruch geprägt: „ Wir können die Pferde zum Wasser führen aber Trinken müssen sie alleine“ Mit unserer Preschool-Leiterin haben wir schon viel darüber geredet aber die Angst vor den Höhergestellten ist zu groß, zumindest haben wir dieses Empfinden.
Da jetzt sehr viele Freiwillige und außerdem Besuch aus England da war besuchten wir ein Weberdorf außerhalb von Kadapa. Dort stellen Weber noch an alten klapprigen Holzwebstühlen ganz ohne Elektrizität Stoffe für Sarees und Kleider her. Es war sehr interessant zuzusehen und  im Gegensatz zu Mysore, wo alles maschinell hergestellt wurde, war das dort eine Heidenarbeit. Wir waren richtig begeistert, denn wir haben sowas vorher, wenn überhaupt, nur in Museen gesehen aber nicht in einer Form, dass Menschen damit ihr Geld verdienen. Aber Bewohner des Dorfes meinten auch, dass diese Arbeit ausstirbt und alles zum Maschinellen übergeht.
Vor zwei Wochen haben wir außerdem einen todgefahrenen Skorpion gefunden und wir waren erst ein bisschen überrascht, dass es die hier überhaupt gibt, weil uns noch niemand davon erzählt hatte. Wir fragten eine Einheimische und diese sagte, sie wusste auch nicht, dass es die hier gibt.^^ Achja die Inder… Seitdem sind wir etwas vorsichtiger, Schlangen sind ja schon komisch aber Skorpione erst. Dazu kommt das wir im Internet nicht herausfinden konnten welche Art das war. Tod und Verderben^^
Eine Sache die uns sehr begeistert ist unser Gott. Die Kinder im Aarti Home haben regelmäßig Läuse, uns ist das ab und zu aufgefallen aber nicht so, dass es uns allarmiert hat. Seitdem die neuen Freiwilligen da sind wird das Thema öfters angesprochen und wenn man die Harre der Kinder genauer betrachtet sieht man tatsächlich das Unheil. Uns hat das vorher aber nie abgehalten mit den Kindern zu spielen und zu kuscheln. Es ist aus unserer Sicht wirklich ein Wunder, dass wir das ganze Jahr über kein einziges Mal Läuse bekommen haben, wir hatten nicht einmal ein Läusemittel mit um gegen die Tiere anzukämpfen. Nur einen Nissenkamm, der zum Glück nie etwas heraus gekämmt hatte. Wir sind so mega dankbar dass unser Gott uns davor verschont hat.

Gebetsanliegen:

-          Lukas‘ Bewerbungen
-          Gute letzte Wochen
-          Einen guten Abschied von all den Kids und Menschen die wir lieb gewonnen haben
-          Eine gesegnete Heimreise
#